Hermann Henze sichert sich den Erdbeerblitzpokal

BAD AROLSEN. Nichts für schwache Nerven war das diesjährige Blitzturnier, da waren sich am Ende alle Beteiligten einig.

Neben dem begehrten Pokal gab es natürlich auch wieder einmal die begehrten Erdbeeren vom Gartencenter Meckelburg zu gewinnen. Begrüßen konnte Turnierleiter Malinowski neben den Arolser Blitzcracks auch 3 Korbacher Gästespieler und zwar Chrsitopher Kearns, Karl-Heinz Lages und den starken Jugendspieler Jannik Ehlers. Diese spielten aber nur außer Konkurrenz und nicht um den Vereinspokal der Arolser. Die jeweils erzielten Ergebnisse gegen die Gästespieler flossen aber in die Gesamtwertung auch für die Arolser mit ein. Und es braucht eigentlich nicht erwähnt zu werden, dass hier auch der künftige Korbacher Hessenligaspieler Kearns alle Partien gewann und sich somit zumindest den Geldpreis mit Erdbeeren für Platz 1 sichern konnte. Momentan ist an seiner Überform nicht zu rütteln.

Den Arolsern war es egal, ging es hier doch um deutlich mehr als Geldpreise! Der Pokal musste her und diesen wollte auch Lokalmatador Jürgen Wolf aus dem Vorjahr unbedingt verteidigen und Henze nach dem Gewinn 2011 ebenfalls wieder zurückholen. Und die Favoriten legten auch gleich los. Henze hielt sich an Block und Ehlers schadlos, Wolf gewann gegen Wagener und Junghans und Brückmann und Vogel gewannen ebenfalls die ersten beiden Partien..

Im ersten Duell Korbach gegen Arolsen trafen dann Kearns und Wolf aufeinander, wo Kearns ziemlich schnell gewann und Wolf somit den ersten vollen Verlustpunkt bescherte. Nachdem dieser dann auch noch gegen den unberechenbaren Brückmann in Gewinnstellung nicht über ein remis hinauskam, hatte er bereits 1,5 Minuspunkte auf dem Konto und musste nun im direkten Duell gegen den noch verlustpunktfreien Henze quasi schon um alles spielen. Mit Weiß versuchte er krampfhaft, dessen schwarze Königsstellung durch Bauernopfer aufzureißen, vernachlässigte hierbei aber seine eigene Königsstellung. Henze konterte geschickt, opferte ebenfalls einen Bauern und konnte Wolf mit schöner Zugfolge Mattsetzen.

War dies eine Vorentscheidung auf den Titel für Henze? Wolf war mit 2,5 Minuspunkten quasi draußen, Vogel, Brückmann und Malinowski hatten ebenfalls schon Miese auf dem Konto, wie auch die weiteren Arolser Junghans, Block und Wagener. Die Korbacher interessierten ja wie bekannt nicht. Somit war doch alles für Henze vorbereitet. Weit gefehlt! Gegen den Korbacher Lages mit Weiß sah es anschließend deutlich nach remis aus. Lages bot dies auch an, Henze lehnte aber ab, wollte die Vorentscheidung weiter ausbauen. Nach bravourösem Spiel erreichte er das Endspiel mit glatter Mehrdame gegen Lages König und nur noch dessen einen Bauern und stand klar auf Gewinn. Leider hatte er aber keine Zeit mehr, um mattzusetzen. In letzter Sekunde opferte er seine Dame gegen den letzten Bauern von Lages und erzwang somit ein remis, da Lages trotz Zeitvorteil nicht mehr gewinnen konnte mit nacktem König.

Siehe da, der erste halbe unnötige Verlustpunkt von Henze, dem anschließend gleich noch ein weiterer gegen Kearns folgte. Noch etwas aufgewühlt von der vorherigen Partie hatte er gegen den Korbacher keine Chance und verlor glatt. Mit 1,5 Minuspunkten hatte er 3 Runden vor Schluss immer noch ein kleines Polster, musste hier aber noch gegen die Vereinskollegen Vogel, Malinowski und Brückmann ran, während Wolf das leichtere Restprogramm hatte und somit sich auch noch feste Hoffnung auf den Sieg machte. Gegen Vogel konnte Henze glatt gewinnen und trat in der Vorschlussrunde gegen Malinowski an, der nicht zu unterschätzen war und Henze bereits in einigen Vorturnieren das Fürchten lehrte.

Aber doch nicht diesmal, oder? Henze spielte mit Weiß stark auf, gewann klaren Stellungsvorteil mit deutlichem Mehrmaterial und war in Begriff, Malinowskis nur noch alleinigen König mit 2 Türmen mattzusetzen. Dieser entkam aber immer wieder in den gegnerischen Bauern von Henze, der aufpassen musste, Malinowski nicht patt zu setzen, was unweigerlich remis bedeutet hätte. Im letzten Zug vor dem Matt kam aber doch noch der Hammer für Henze. Malinowski reklamierte dessen Zeit und somit remis, Henze war am Boden. Wieder ein halber absolut unnötiger Verlustpunkt brachte das Feld der Verfolger wieder heran.

Henze mit jetzt 2 Minuspunkten führte knapp vor Wolf mit 2,5. Alles war wieder offen. Wolf gegen Lages und Henze gegen Brückmann hießen die letzten Paarungen, welche über den Titel des Erdbeerblitzmeister entschieden sollten. Die Nerven beider waren angespannt. Henze musste mindestens ein remis erreichen um zumindest einen Stichkampf zu erreichen, sollte Wolf gegen Lages gewinnen. Verlor Henze gar und Wolf gewann ebenfalls, hatte dieser den Titel! Brückmann konnte befreit aufspielen, ging es bei ihm nur noch um die Platzierung. Er setzte Henze, der noch von der Partie gegen Malinowski angeschlagen war stark unter Druck und spielte klar auf Sieg, den er mit einem Qualitätsgewinn Turm gegen Läufer noch unterbaute. Henze sah seine Felle davonschwimmen, zumal Wolf in diesem Moment gegen Lages gewann und somit noch mehr Druck erzeugte. Jetzt packte Henze aber die Brechstange aus. Spielte er anfangs doch zu ängstlich, ging jetzt nur noch alles oder nichts. Er opferte einen Springer gegen die weiße Königsstellung um Gegenspiel zu erreichen. Brückmann konnte hier eigentlich parieren, übersah aber die weitere Zugfolge mit anschließendem Matt und dem Sieg von Henze.

Dieser atmete auf, gewann er quasi im letzten Moment doch noch den Titel, der aufgrund der vorherigen Partien aber auch klar verdient war. Henze sicherte sich somit vor Wolf, Vogel, Brückmann, Malinowski und weiteren Teilnehmern den Titel und schaute bereits auf den kommenden Freitag, wo jetzt die Kurzpartienturniere anstehen. Auch hier kann er seinen Titel verteidigen!

Dieser Beitrag wurde unter Aktuelles veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.