SVA 1: Gegen den Tabellenführer nichts zu holen

LK NORD Runde 5

Überraschungscoups mißglückt: Trotz aller Bemühungen mussten sich die Arolser dem KSK II am Ende mit 2,5:5,5 geschlagen geben.

Seit Jahren warten die Residenzstädter auf einen Sieg gegen die zweite Mannschaft des Kasseler Schachklubs. Das sollte in dieser Saison endlich anders werden. In Bestbesetzung und frei von Abstiegssorgen hieß die Devise: Angreifen! Und das taten sie dann auch. Die Kasseler. Ohne Niederlage und mit viel Selbstvertrauen im Gepäck spielten sie nach vorn. Und wie. Es war keine Stunde vergangen, da musste ausgerechnet Mannschaftsführer Hermann Henze seine Segel streichen. Mit zwei brutalen taktischen Schlägen hatte Peter Lüchtemeier seine Stellung in einen Trümmerhaufen verwandelt: 1:0 für Kassel. Ungläubiges Staunen auf Arolser Seite. Wann hatte Henze je so schnell verloren?

Etwas Ruhe ins Spiel brachte erst Constantin Vogel, der ohne je in Verlustgefahr zu geraten ganz solide in den Remishafen einlief. Wer nun allerdings von einem Arolser Aufbäumen geträumt hatte, der wurde nur Minuten später sehr unsanft geweckt. Erst war es Martin Malinwoski, der in einer Flut aus gegnerischen Freibauern unterging, dann war es Paul Schäfer der sich am Spitzenbrett in einem tödlichen Mattnetz verfing. Thomas Bölke hielt mit einem wunderschönen Damenopfer die Arolser zwar noch eine Weile im Spiel, aber als schließlich auch Jürgen Wolf völlig eingeschnürt am Boden lag, war es geschehen: Arolsen hatte den Wettkampf vorzeitig verloren.

Emil Ackermann kämpfte danach noch eine gute Stunde verzweifelt um Dauerschach – leider vergebens. Erst Gerd Brückmann sorgte für einen versöhnlichen Abschluss. In einer Partie die ihm richtig Spaß zu machen schien, schnürte er Zärban Zug um Zug ein, opferte einen Läufer und liess die so geschaffenen Freibauern anschließend zum Sieg laufen – Endspieltechnik vom Feinsten.

Für die Arolser bleibt die bittere Erkenntnis, dass man gegen den Kasseler Schachklub keinen Blumentopf gewinnen kann. Einziger Trost: Das Abstiegsgespenst bleibt trotz der Niederlage vorerst ausgesperrt.

SV Anderssen Arolsen 1 – Kasseler SK 1876 2 2,5:5,5

Schäfer – Cherny 0:1
Bölke – Warnecke 1:0
Henze – Lüchtemeier 0:1
Vogel – Stabernack ½:½
Wolf – Höpfner 0:1
Brückmann – Zärban 1:0
Ackermann – Böhm 0:1
Malinowski – Krutsch 0:1

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