SVA 1: Schwungvoll zum Sieg – Abstieg ade

Schach Nordhessenliga – Runde 7

BAD AROLSEN/AHNATAL. Mit einem bravourösen Leistung gewinnt Arolsen 1 gegen Ahnatal mit 5:3 – ein Sieg der durchaus noch höher hätte ausfallen können. Oder auch nicht. Fast in Bestbesetzung – es fehlte lediglich Martin Malinowski – reisten die Residenzstädter zum Mitabstiegskonkurrenten aus Ahnatal. „Ein Punkt muss hier drin sein“ gab Mannschaftsführer Hermann Henze eine klare Zielvorgabe aus.

Zu Beginn waren es hingegen eher die Gastgeber, die aufs Tempo drückten und so fand sich Gerd Brückmann zu völliger Passivität genötigt in einer schwierigen Stellung wieder. Zum Erstaunen aller brach sein Gegner alle Angriffsbemühungen unvermittelt ab, indem er kurzerhand Remis anbot. Brückmann überlegte nicht lange und griff zu.Torsten Fankhaenel hingegen ließ seinen einmal gewonnenen Vorteil nicht mehr los, nachdem er sich dank Fesselung einen Springer einverleiben konnte. Der Rest war für den Ersatzspieler lediglich eine Sache der Technik! Als Spiel auf ein Tor erwies sich die Partie von Jürgen Wolf, der nach sehr bizarrer Eröffnung den besseren Überblick behielt und seinen in Stellung gebrachten Freibauern siegbringend bis zur Grundlinie vorstoßen ließ.

Die verrückteste und zugleich schönste Partie gelang ausgerechnet Hermann Henze, nachdem er die Eröffnung scheinbar völlig in den Sand gesetzt hatte. Doch der Arolser nahm sich an Herz und warf alles nach vorn – mit Erfolg. Denn aus heiterem Himmel opferte Henze seine Dame, um anschließend über den wehrlosen schwarzen König herzufallen. Eine Partie wie aus der romantischen Phase des Schachs, die alle Zuschauer ungläubig staunend am Brett erstarren ließ.

Nach diesem taktischen Feuerwerk kehrte mit dem sicher heraus gespielten Remis von Paul Schäfer am Spitzenbrett wieder etwas Ruhe – wenn auch nur kurzzeitig. Denn Thomas Bölke hatte nicht nur einen Bauern erobert, sondern seinen Gegner zudem fachgerecht so eingeschnürt, dass dieser nur hilflos zusehen konnte, wie der schwarze König über das ganze Brett wanderte, um abschließend eine unwiderstehliche Mattdrohung aufzustellen. 5:1 für Arolsen – der Wettkampf war entschieden.

Das die Arolser die beiden letzten Partien noch verloren war dann doch überraschend. Denn Rudolf Beisinghoff verpasste in einer dramatischen Angriffspartie mehrere klare Gewinnfortsetzungen und fand sich stattdessen in einem verlorenen Endspiel wieder. Moritz Ruhl hingegen gab nach knapp überstandener Zeitnot ein Remis geglaubtes Turmendspiel noch unglücklich aus der Hand. 5:3 für Arolsen – das Thema Abstieg hat sich nach diesem Sieg erledigt. Für diese Saison.

Ahnataler SC 1969 (ASC69) 1

SV Anderssen Arolsen 1

3:5

Wiegel, Jörg

Schäfer, Paul

½:½

Schnellenpfeil, Wolfgang

Boelke, Thomas

0:1

Schmidt, Wolfram

Henze, Hermann-Josef

0:1

Becker, Jörg

Brückmann, Gerd

½:½

Hartleib, Wolfgang

Wolf, Jürgen

0:1

Grcic, Milanko

Ruhl, Moritz

1:0

Uhde, Swenja

Beisinghoff, Rudolf

1:0

Dudenko, Egor

Fankhaenel, Torsten

0:1

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