Constantin Vogel gewinnt Porsche Pokal

Das erste Turnier des Jahres 2021, das nach seinem Stifter benannt Porsche-Pokal-Turnier wird nach dem vom Tischtennis bekannten doppelten KO-System ausgespielt. Demnach scheidet der Verlierer einer Partie nicht sofort aus, wie in Pokalturnieren üblich, sondern erst nach dem zweiten Verlust einer Partie.

Im diesjährigen Pokalturnier waren mit Vorjahressieger Jürgen Wolf, Hermann Henze, Rudolf Beisinghoff, Martin Malinowski, Stefan Reuschel und Constantin Vogel sechs Spieler heiss auf Schach, nach der langen coronabedingten Pause.

Die Auslosung der ersten Runde ergab dann auch spannende Partien mit Wolf- Henze, Beisinghoff – Malinowski und Reuschel – Vogel. In letzter Begegnung kamen dann auch gleich zwei Titelaspiranten gegeneinander und Vogel unterstrich in einer ungefährdeten Partie seine Spielstärke.
Bei Beisinghoff – Malinowski sah es nach einem Gewinn des Aussenseiters aus, hatte Beisinghoff doch schon Material gewonnen und einen starken Angriff auf den schwarzen König. Doch Malinowski opfterte seinen Turm, den Beisinghoff gerne seinem gewonnenen Material hinzufügte. Was er übersehen hatte, war, dass die schwarze Dame nebst Läufer Matt setzen konnten. In der Partie Wolf – Henze war Wolf trotz seiner Gegenangriffe Henze unterlegen und mußte neben Beisinghoff und Reuschel in die Verliererrunde, wo er aber mit Beisinghoff keine großen Probleme hatte.

Im Hauptfeld hatte Henze gegen Malinowski die schwarzen Steine (was bei beiden als Vorteil angesehen wird), ging aber mit seinen Bauern nicht sorgsam um, verlor deren zwei und konnte auch keinen Gegenangriff realisieren, so dass einer der Mehrbauern zur Dame wurde und Henze entnervt aufgab. In der Verliererrunde war sein Gegner Reuschel, der ihm ebenfalls keinen Chancen lies. Also blieben auf der Siegerseite Malinowski und Vogel, auf der Verliererseite Wolf und Reuschel.

Malinowski wollte sich gegen Vogel nicht auf die Englische Partie einlassen und wich in die Holländische Verteidigung ab. Vogel kannte aber deren Schwächen und nutzte sie geschickt aus, so dass die Stellung Malinowskis immer schlechter wurde. Mit entscheidendem Materialverlust gab Malinowski schließlich auf. Sein nächster Gegner würde in der Partie Wolf- Reuschel ermittelt.

Hier sahe es zunächst nach Remis-Chancen für beide Seiten aus, aber einer der Bauern von Wolf war schwach. Reuschel nahm ihn vermehrt unter Beschuss, doch Wolf verteidigte ihn geschickt. Als der Angriff zunächst abgewehrt schien, machte Wolf einen Königszug, um seinen Springer zu decken, übersah dabei aber, dass er damit einen Doppelangriff der schwarzen Dame ermöglichte und zudem seine Dame in einer Reihe mit dem König stand: Der umkämpfte Bauer fiel, aber noch schlimmer war, dass die Dame ebenfalls verloren war und Wolf gab auf.

In der letzten Partie der Verliererseite wählte Malinowski das Königsgambit, was von Reuschel allerdings korrekt behandelt wurde und nicht den erhofften Angriff für Weiss (Malinowski) brachte. Im Gegenteil, die Schwächen dieser Eröffnung wurden immer deutlicher und auch hier hiess der Gewinner Reuschel; damit kam es zur Neuauflage der Partie Vogel-Reuschel.

Reuschel eröffnete unregelmäßig, opferte einen Bauern und kam gut ins Spiel, Vogel mußte aufgrund des Drucks nicht nur den Mehrbauern zurückgeben, sondern einen weiteren Bauern abgeben, um Gegenangriff zu erhalten. Die Zuschauer sahen ein von vielen taktischen Finessen geprägte Partie, die hin und herwogte. Doch Vogel konnte in diesen kompizierten Stellungen besser die Übersicht behalten, Reuschel verlor Minute um Minute und Vogel reklamierte schließlich Gewinn aufgrund abgelaufener Zeit. Der Sieger hieß also wie im Jahr 2019 Constantin Vogel.

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