Arolsen mit Paukenschlag gegen Tabellenführer Korbach

Mit einem 6-2 Sieg schickten die Arolser Schachspieler den Tabellenführer Korbacher Schachfreunde auf den Heimweg und übernahmen wieder selbst die zuvor verlorene Tabellenführung. Hierbei legte der bärenstarke Constantin Vogel gegen Kearns mit einem fulminanten Sieg in beiderseitiger Zeitnot den Grundstein zum Sieg, den Jürgen Wolf gegen den Ex-Arolser Karl-Heinz Lages ebenfalls in absoluter Zeitnot vollendete.

Mannschaftsführer Hermann Henze war am Freitag noch bester Laune, hatte er doch endlich zum ersten Mal in dieser Saison seine Spitzenformation an allen Brettern gesehen, aber leider fiel am Sonntag Thomas Boelke durch Krankheit kurzfristig aus, Martin Malinowski sprang hierfür aber ein, was aber keine Schwächung bedeuten sollte.

Befreit aufspielen war die Devise und Vorgabe von Henze, da durch die unnötige Arolser Niederlage gegen Kassel am Spieltag zuvor unbedingt gewonnen werden musste, wollte man das Aufstiegsrennen nochmals spannend machen, Korbach war bis dato verlustpunktfrei.

Den Anfang machte nunmehr der Ersatzspieler. Martin Malinowski hatte es am Brett 8 mit dem Korbacher Altmeister Karl-Heinz Behle zu tun. Mit den weißen Steinen erwehrte er sich gekonnt den Angriffen seines Gegners, dessen Läuferpaar viel Druck ausübte. Der übersah einen Doppelangriff und verlor eine Figur und schließlich die Qualität. Somit ein Turm im Nachteilund keinen Angriffchancen gab Behle auf.

Dem stand Gerd Brückmann mit den schwarzen Steinen an Brett 3 gegen Jan Zioltkowski in Nichts nach. Mit Turmverdoppelung auf der a-Linie band er des gegnerischen Kräfte, konnte dann gekonnt ein Springerschach platzieren mit anschließenden unabwendbaren Bauerngewinnen. Zioltkowski hatte keinen Angriff mehr und gab entnervt auf zum 2-0.

Wau, damit hatten die Arolser nicht unbedingt gerechnet, zumal Torsten Fankhänel gegen den starken Korbacher Dennis Schuhmacher sicher in den Remishafen eintrudelte und absolut nichts anbrennen ließ. Gegen alle Angriffsversuche des Korbachers hatte er immer eine entsprechende Antwort parat.

Die Vorentscheidung fiel dann am Spitzenbrett zwischen den beiden stärksten Spielern dieses Kampfes. Der Arolser Vogel hatte es mit den schwarzen Steinen mit Christopher Kearns zu tun. Und beide gingen gleich mit Volldampf aufeinander los, schenkten sich nichts und griffen pausenlos an. Kearns opferte für gutes Stellungsspiel einen Bauern, geriet dann aber in Zeitnot, was Vogel in weitere Materialgewinne ummünzte und am Ende nach 4 Stunden Spielzeit ein gewonnenes Endspiel bescherte, was Kearns sich aber nicht mehr zeigen ließ und enttäuscht aufgab. Arolsen führte 3,5 zu 0,5 und brauchte noch einen Punkt für den Gesamtsieg.

Den machte dann Jürgen Wolf gegen den Ex-Arolser Karl-Heinz Lages, wenn auch etwas glücklich, fest. An Brett 6 hatte er mit Weiß eigentlich alle Vorteile auf seiner Seite, drückte gegen den gegnerischen König und konnte auch Material gewinnen. Leider vergaß er dabei etwas seine Zeit und das gehörig. Hatte er doch nur noch 4 Sekunden für 6 Züge auf der Uhr, eigentlich unmöglich, das noch umzubiegen. Lages, ebenfalls in Zeitnot, vergaß diese ebenfalls und ließ im Glauben, deutlich mehr Zeit zu haben, seine Uhr ablaufen, er überlegte zu lange. Wolf reklamierte auf Zeit, Lages verlor und wusste gar nicht wie ihm geschah.

Der Gesamtsieg war gesichert, nun ging es noch um die Tabellenführung und da musste noch 1 Brettpunkt her. Den vergab zuerst Marcel Ruhl an Brett 7 gegen Rolf Habermann. Dieser stand mit seinen weißen Steinen klar auf Sieg, seine Springer dominierten klar das Geschehen, Bauerngewinne und ein gewonnenes Endspiel waren die Folge. Korbach verkürzte auf 4,5 zu 1,5.

Aber dann machte sein Bruder Moritz Ruhl an Brett 5 gegen Boris Shkolnyk so richtig Ernst und überrannte am Damenflügel mit seinen Schwerfiguren Dame und Turm des Gegners Stellung. Materialgewinn und klarer Sieg des Arolsers waren die Folge mit der damit verbundenen Tabellenführung.

Und diese baute dann Hermann Henze an Brett 2  mit einem hart erkämpften Remis nach fast 6 Stunden Spielzeit aus. Gegen Thomas Neumark, ebenfalls ein langjähriger Ex-Arolser, musste er sich starken Angriffen auf seinen schwachen Bauern erwehren und sogar einen Bauern opfern für etwas Gegenspiel, um auch einen weit aufgerückten Freibauern Paroli bieten zu können. Und endlich kam Henze ins Laufen, konterte ebenfalls geschickt und setzte den gegnerischen König mit vielseitigen Drohungen derart unter Druck, dass auch Neumark keine Vorteile mehr für sich sah und alle Gewinnversuche einstellte und in das Remis einwilligte zum 6-2 für Arolsen.

Durch diesen Sieg hat Arolsen, Korbach und sogar Baunatal nach Sieg gegen Wehlheiden beste Chancen auf den Aufstieg, alle sind derzeit Punktgleich.

Die Ergebnisse:

SV Anderssen Arolsen 1         –           SF Korbach 1  6:2
Vogel, Constantin                    –           Kearns, Christopher    1:0
Henze, Hermann-Josef          –           Neumark, Thomas      ½:½
Brückmann, Gerd                    –           Zioltkowski, Jan          1:0
Fankhaenel, Torsten               –           Schumacher, Dennis  ½:½
Ruhl, Moritz                             –           Shkolnyk, Boris           1:0
Wolf, Jürgen                             –           Lages, Karl Heinz        1:0
Ruhl, Marcel                             –           Habermann, Rolf        0:1
Malinowski, Martin                 –           Behle, Karl-Heinz        1:0

Die Tabelle:

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