Hermann Henze verteidigt Titel im Porsche-Pokal mal wieder gegen Wolf

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Das war ja mal ein schöner Jahresanfang für den Arolser Henze und ganz nach seinem Geschmack. Das diesmal auch wegen des schlechten Wetters durch Blitzeis nur mit 5 Personen angelegte Pokalturnier, genannt nach dem gleichnamigen Pokal – Spender Dirk Porsche, heimste Hermann Henze wie schon im Vorjahr den Titel gegen Jürgen Wolf mit einer bis zum Schluss hochspannenden Finalpartie ein.

Und wie auch damals musste Henze im Endspiel des im doppelten KO-System gespielten Turniers nur ein Remis schaffen, da Wolf, aus der Verliererrunde kommend, unbedingt die erste Partie gewinnen musste, um erstmal Gleichstand zu erzielen.

Gespielt wurden Schnellpartien mit jeweils 15 Minuten Bedenkzeit je Spieler. Verlor man in der ersten Runde, konnte man sich trotzdem noch für das Finale qualifizieren, eine zweite Niederlage bedeutet aber das Ausscheiden aus dem Turnier.

Zwar waren wie erwähnt nur 5 Teilnehmer anwesend, aber mit Wolf, Henze, Brückmann, Beisinghoff und Moritz Ruhl waren mit die stärksten Arolser Brettspieler am Start und verhießen durchweg spannende Partien.

So auch gleich in Runde eins, wo Beisinghoff mit Weiß gegen Henze ranmusste und diesen gleich versuchte unter Druck zu setzten. Henze, gewohnt, den Gegner erstmal kommen zu lassen, gab aber gleich die Antwort und erspielte sich entsprechenden Materialvorteil, welchen er stetig ausbaute. Eigentlich dann klar auf der Siegerseite, verhalf er Beisinghoff aber dann trotzdem noch zu Gegenspiel, was letztlich aber nicht mehr ausreichte. Henze siegte letztlich souverän wie auch Wolf, der gegen Moritz Ruhl ranmusste. Auch hier eigentlich immer ziemlich enge Spielausgänge, gewann Wolf aber mit Weiß auch ziemlich überzeugend und klar.

Für Henze ging es dann gegen Brückmann mit Weiß gleich weiter. Auch hier setzte er sich mit starkem Konterspiel durch, erspielte einen Qualitätsgewinn und schickte auch Brückmann gleich in die Verliererrunde, wo auch Rudolf Beisinghoff und Moritz Ruhl um den Verbleib im Turnier kämpften. Beide ja schon mit einer Niederlage behaftet, konnte nur einer weiterkommen und dies war letztlich Moritz Ruhl. Mit genauem Spiel und stoischer Ruhe gewann er am Ende klar und beförderte Beisinghoff aus dem Turnier.

Mit diesem Sieg gestärkt ging Ruhl anschließend auch gleich in das nächste Überlebensduell gegen Brückmann. Auch hier kam nur der Sieger weiter und es war eng. Die Partie wogte hin und her, jeder konnte gewinnen, letztlich erreichten beide Kontrahenten remis, eine Blitzpartie musste demnach über das Weiterkommen entscheiden. Und hier sah sich Gerd Brückmann bereits auf der Verliererstraße, hatte er doch mit Weiß einen Bauern verloren und ein schlechteres Endspiel drohte. Aber in solchen Stellungen blühte Brückmann auf, konterte stark und siegte im Anschluss dann doch sehr souverän. Er zog somit in das Endspiel der Verlierergruppe ein und warte auf seinen Gegner, der nur Henze oder Wolf heißen konnte.

Diese beiden duellierten sich gerade im Siegerduell. Henze, mit Weiß spielte stark auf Angriff, Wolf opferte, wie gewohnt einen Bauern und erreichte ebenfalls starken Angriff. Sollte dieser nicht durchkommen, würde Henze durch diesen Bauernvorteil in ein besseres Endspiel einziehen. Und Henze musste sich arg verteidigen, um seinen Vorteil zu halten. Wolf, mit etwas besserer Restspielzeit verfing sich aber in der Verteidigung von Henze, was dieser gnadenlos ausnutze mit anschließendem Turm- und Partiegewinn und Einzug in das Finale.

Dies konnte Wolf auch noch erreichen, musste hier aber erst Brückmann im Verliererfinale aus dem Weg räumen, während Henze dergleichen seinen kommenden Endspielgegner beobachten konnte.

Mit Schwarz hatte Wolf eigentlich auch genügend Vorteil mit Bauernvorteil erreicht und war dem Sieg nahe, stellte dann aber ein zügig seinen Vorteil wieder ein und jetzt stand Brückmann besser, aber der revanchierte sich umgehend, indem er doch glatt im nächsten Zug einen ganzen Turm und die Partie absolut unnötig hergab. Wolf nahm hier dankend an und zog in das Endspiel gegen Henze ein.

Und wie im Vorjahr spielte Wolf mit Weiß voll auf Angriff, musste er doch die erste Partie gewinnen, wobei Henze das besagte Remis ausreichte. Und diesmal war Wolf ziemlich nahe am Erfolg. Er griff am Königsflügel vehement an, setzte Henze unter Druck und der sah tatsächlich seine Felle schon davonschwimmen und stelle sich innerlich schon auf den nächsten Stichkampf ein.

Wolf konnte mit einem taktischen Schlag die Stellung aufreißen, Henze musste fast tatenlos zusehen. Aber nur fast, denn jetzt kam auch er endlich in Fahrt, nutzte sofort eine kleine Zugschwäche von Wolf aus und erreichte nach Damenabtausch mit seinem Läuferpaar das bessere Endspiel um dann doch noch durch einfachen Bauernverlust alles wieder in Frage zu stellen. Dieser Vorteil reichte letztlich aber für Wolf nicht zum Gewinn, Henze konnte eine Figur abtauschen und erreichte ungleiche Läufer mit anschließendem Materialausgleich, was das sofortige und für ihn ausreichende Remis zum Gesamtsieg bedeutete.

Wolf musste wieder Zähneknirschend zum Gewinn gratulieren, war er doch diesmal wirklich kurz vor selbigem. Dann im nächsten Jahr!

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