Spannendes Pokal-Turnier zum Jahresauftakt

Wie immer zu Beginn der Saison hatten sich die Aktiven des SV Anderssen Bad Arolsen zum Pokal-Turnier eingefunden. Das Besondere dieses KO- Turniers ist, dass die Verlierer einer Partie eine zweite Chance erhalten, also erst nach zwei Verlustpartien ausgeschieden sind.

Zunächst starteten alle mit reiner Weste und in den Partien Block- Wagener, Malinowski – Junghans, Umlauf- Beisinghoff und Wolf – Henze (v. Steenput spielfrei) sollten die ersten Vorentscheidungen fallen.

Vor allem die letzte Partie hatte es in sich, trafen doch – wie Fortuna es wollte – gleich zu Beginn die Vorjahresfinalisten aufeinander. Hermann Henze, der den Pokal eigentlich verteidigen wollte, spielte vorsichtig und konterte alle Angriffe Jürgen Wolfs so dass es eigentlich nach Remis aussah, doch er hatte übersehen, dass seine Zeit abgelaufen war und so konnte Wolf den Sieg reklamieren.

Der Vorsitzende des SV, Rudolf Beisinghoff hatte es ebenfalls auf diesen Pokal abgesehen und konnte nach Siegen gegen Umlauf und v. Steenput bereits auf das Endspiel der Siegerrunde hoffen. Doch wer würde sein Gegner sein?

Martin Malinowski, der nach mit relativ sicheren Gewinnen gegen Junghans und Block ebenfalls noch keine Partie abgegeben hatte war der nächste Gegner von Wolf.

Wolf wählte die französische Eröffnung, kannte er sich doch bestens damit aus.  stellungMalinowski hielt dagegen und es sah nach einem Unentschieden aus, bis Wolf einen (scheinbar) starken Zug fand (Turm D7 nach D2 siehe Stellung rechts), so dass alle Kiebitze sagten: Das wars wohl für Malinowski.

Doch Malinowski fand nach einigem Überlegen die Widerlegung und konnte in ein gewonnenes Endspiel überleiten. Nun die Aufgabe an die Leser:

Wie konnte Malinowski den drohenden Läuferverlust (bzw. nach Abtausch … LxE4, 25.DxE4, DxF2 nebst Matt) abwenden. Die Lösungen bitte als Kommentar zu diesem Bericht bis zum 10. 02. 2018 abgeben , unter den richtigen Antworten wird ein Schachbuch verlost. Damit konnten Beisinghoff und Malinowski den Sieger der Hauptrunde unter sich ausmachen. Malinowski wählte die Spanische Eröffnung, Beisinghoff brachte früh seine Dame ins Spiel, setzte sie dadurch aber dauernden Angriffen von Malinowski aus und musste schließlich mit Qualitätsverlust abtauschen. Der Rest war nur noch Technik. Malinowski stand als erster Finalist fest.

Sein Gegner wurde in der Verliererrunde ermittelt. Dort hatten sich Wagener gegen Junghans durchgesetzt, allerdings gegen Henze seine zweite Niederlage einstecken müssen. Für Henze ging es zunächst gegen Block weiter; danach gegen v. Steenput, die beide dem erfahrenen Schnellschachspieler nichts entgegenzusetzen hatten. Umlauf ging es ebenso gegen Wolf, so dass es erneut zum KO zwischen Wolf und Henze kam. Doch Wolf manövrierte sich Zug um Zug in eine schlechtere Stellung, so dass seine Figuren kaum Felder hatten, Henze nutzte dies geschickt aus. Wolf zeigte sich angesichts Figuren-und Parteiverlust als fairer Verlierer und gratulierte Henze zum Gewinn.

Nun stand nur noch Beisinghoff vor einer erneuten Finalteilnahme Henzes. Beisinghoff machte in unbedrängter Stellung einen versehentlichen Königszug und hatte damit die Rochademöglichkeit sowie einen Bauern verloren. Dies versuchte Henze auszunutzen, doch Beisinghoff verteidigte geschickt und als er sogar den abgeschnittenen Turm ins Spiel brachte, dachten manche schon: Geht da noch was für Beisinghoff? Doch Henze hatte seine Zentrumsbauern in Position gebracht und begann einen unwiderstehlichen Königsangriff, der schließlich im Matt gemündet hätte; Beisinghoff gab auf.

Also kam es im der finalen Partie zum Duell Malinowski- Henze.

Malinowski hatte noch keine Partie verloren und daher den Vorteil, dass Henze auf Sieg spielen musste um auszugleichen. Dieser wählte nicht seine Standarderöffnung (Sizilianisch), bot stattdessen den Übergang ins Königsgambit an. Malinowski ließ sich nicht darauf ein und ging ins Mittelspiel über. Dies brachte Henze ins Nachdenken, doch schließlich in eine Stellung, in der die Bauern seines Gegners schwach wurden. Malinowski konnte im Gegenzug den starken Läufer Henzes abtauschen, hatte aber einen Bauern weniger. Sollte sein Traum vom Pokalgewinn hier enden? Er bot einen weiteren Bauern an, Henze schlug diesen in Zeitnot, doch dabei übersah er, dass er den vorgerückten Bauern seines Gegners nur noch gegen seinen verbleibenden Turm vor der Umwandlung in die Dame abhalten konnte. Mit einem Turm mehr war es nur noch eine Formsache und Henze gratulierte Malinowski zu dessen zweiten Pokalgewinn.

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