Hauptsache gewonnen war der Kommentar von Mannschaftsführer Henze zum knappen Sieg in Kaufungen, mussten diese doch kampflos durch das Fehlen von Bebendorf in den überaus wichtigen Kampf gegen den Abstieg gleich einen Punkt kampflos abgeben, der Arolser Beisinghoff hatte somit einen ruhigen Nachmittag.
Auch Arolsen fehlten die beiden Spitzenspieler Vogel und Boelke, was aber mit starkem Ersatz von Malinowski und Wende kompensiert wurde.
Nach besagtem kampflosen Sieg und dem Remis von Wolf nach ca. 1 ½ Stunden Spielzeit gegen Becker nach absolut verrammelter Bauernstellung hielt Arolsen die Führung, aber leider nicht lange.
Ersatzmann Robert Wende an Brett 8 musste gegen den Kaufunger Schneider lange gegen drohenden Materialverlust ankämpfen, aber leider erfolglos. Am Ende war der Nachteil zu groß, Dame gegen Turm war dann doch zu viel und Wende gab auf zum Ausgleich für Kaufungen, der aber auch nicht lange hielt.
Denn der in bestechender Form spielende Moritz Ruhl sorgte nach knapp 2 Stunden für die erneute Arolser Führung. Mit Schwarz machte er gegen Eiser an Brett 4 mächtig Druck am Damenflügel, eroberte einen Bauern und erreichte dadurch zwei Freibauern auf der C und H-Linie. Nach weiterem Bauernverlust durch sein starkes Eindringen des Turmes gab der Kaufunger entnervt auf, Arolsen führte wieder.
Und es wurde noch besser, denn Ersatzmann Malinowski, ebenfalls in absoluter Hochform, erhöhte kurz danach auf das wichtige 3,5 zu 1,5. Mit Weiß an Brett 7 gegen den Kaufunger Gück machte er mächtig Druck mit Turm und Dame auf die gegnerische Königsstellung. Als Gück nach Damentausch glaubte, aus dem Gröbsten heraus zu sein, verlagerte Malinowski das Spiel auf den Damenflügel, wo die Bauernstellung von Schwarz alle verbleibenden Figuren banden. Im Angesicht von nur noch schlechten Zügen gab sein Gegner auf.
Nun fehlte Arolsen noch ein halber Punkte zum ersten Mannschaftspunkt, das erklärte Mindestziel von Henze.
Aber da spielte Gerd Brückmann nicht mit. An Brett 2 mit Schwarz gegen den Kaufunger Kirchner erspielte er sich ein Endspiel mit Turm und überaus starken Springer. Er ließ seinen Gegner absolut nicht in`s Spiel kommen, gewann Bauern um Bauern um am Ende 2 glatte Freibauern Richtung Dame laufen zu lassen. Kirchner blieb nichts als die Aufgabe, Arolsen führte uneinholbar 4,5 zu 2,5 und bleibt damit am Spitzenreiter Bad Emstal/Wolfhagen dran.
Somit konnten die beiden restlichen Arolser Bretter befreiter aufspielen. Nicht aber unbedingt Henze. Am Spitzenbrett spielte er mit Weiß gegen Mykietyszyn und war sich eigentlich sicher, mit seinem ungleichen Läufer nach Damentausch mit einem Bauern weniger remis halten zu können.
Aber dann sollte man auch die Damen tauschen. Dies versäumte Henze und musste sich einem folgenschweren Königsangriff erwehren, den er nicht mehr standhielt. In absoluter Zeitnot griff er dann nochmals fehl und besiegelte sofort sein Schicksal zur ersten Saisonniederlage, die er aber verschmerzen konnte.
Wie auch Harald Block, der Arolser erwehrte sich im Endspiel an Brett 6 gegen Wander mit seinem Turm gegen 2 Läufer und 2 Freibauern am Ende nach ca. 5 Stunden Spielzeit am Ende aber vergebens. Auch diese Niederlage war nicht mehr spielentscheidend.
Somit hält Arolsen die Spannung hoch um den Titel. Der nächste Kampf könnte schon eine Vorentscheidung bringen. Arolsen spielt zu Hause gegen Baunatal, der Spitzenreiter Bad Emstal/Wolfhagen muss beim starken Tabellendritten Vellmar ran.
SC Kaufungen 1 | – | SV Anderssen Arolsen 1 | 3,5:4,5 |
Mykietyszyn, Pawel | – | Henze, Hermann-Josef | 1:0 |
Kirchner, Vincent | – | Brückmann, Gerd | 0:1 |
Becker, Martin | – | Wolf, Jürgen | ½:½ |
Eiser, Karsten | – | Ruhl, Moritz | 0:1 |
Bebendorf, Uwe | – | Beisinghoff, Rudolf | -:+ |
Wander, Bernhard | – | Block, Harald | 1:0 |
Gück, Günter | – | Malinowski, Martin | 0:1 |
Schneider, Victor | – | Wende, Robert | 1:0 |
Nordhessenliga: Tabelle Stand 7. Spieltag vom 25.02.2018