Endlich konnte nunmehr die Arolser Stadtmeisterschaft 2019 des Schachverein Anderssen Arolsen abgeschlossen werden, waren doch für diesen Titel wie auch den für die Senioren jeweils erst Stichkämpfe nötig geworden.
Mit einem Ergebnis von 6,5 aus möglichen 7 Punkten setzte sich Hermann Henze zwar vorerst an die Tabellenspitze des Endklassements, aber eben nicht allein. Denn auch Stefan Reuschel, der nach langjähriger Pause mal wieder ein Rundenturnier mitspielte, erreichte ebenfalls die gleiche Punktzahl nach stark gespieltem Turnier. Der fällige Stichkampf entschied Henze schließlich mit 2-0 für sich und verwies Reuschel auf den undankbaren zweiten Platz, Peter Reich, der ehemaliger Diemelstädter Spieler folgte auf einen hervorragenden dritten Platz .
Spannender verlief der Stichkampf bei der Seniorenwertung der über 60-jährigen Spieler, wo Harald Block und Rudolf Beisinghoff um den begehrten Pokal kämpften, hier setzte sich der Vereinsvorsitzende Beisinghoff knapp mit 2-3 durch.
Das Rundenturnier begann, so wie man es sich vorgestellt hatte. Die Favoriten Henze, Reuschel und Beisinghoff starteten jeweils mit souveränen Siegen gegen Junghans, Umlauf und Block. Auch Wagener holte gegen den starken Reich ein Remis, wo bei beiden mit jeweiligen Qualitätsgewinnen die Partie hin- und herwogte und sich schon jeder als vermeintlicher Sieger wähnte.
In Runde 2 besiegte dann Reuschel den starken Beisinghoff, der sich eigentlich auch mit großem Zeitvorteil schon auf der Siegerstraße sah. Aber hier konterte Reuschel, so wie man Ihn kennt, mit starkem taktischem Spiel und siegte letztlich nicht unverdient.
Auch Henze hielt sich wie auch Peter Reich mit Siegen gegen Wagener und Block schadlos. Und Reich legte gleich weiter los und schoss mit klarem Sieg in Runde 3 gegen Beisinghoff diesen aus den Spitzenplatzierungen, wo auch Henze fasst gegen Block Federn lassen musste. Mit Weiß eigentlich schon Stellungsvorteil, übersah er Blocks taktischen Einschlag und musste sich starkem Angriff erwehren, den er nur durch Materialverlust abwehren konnte. Da bahnte sich was an, dachten die Kiebitze, aber nicht mit Henze, baute dieser doch ein Matt- Netz auf, wo Block auch prompt hineintappte und noch verlor.
Da auch Reuschel gewann, blieben er und Henze verlustpunktfrei an der Tabellenspitze, die beide auch mit Siegen gegen den direkten Konkurrenten Reich mit starkem Angriffsspiel untermauerten.
In der Vorschlussrunde kam es dann zum direkten Duell um den Spitzenplatz, wer hier gewann, war eigentlich schon durch. Hier trat Henze mit Weiß gegen Reuschel an und dieser spielte eine scharfe Eröffnungsvariante mit Bauernopfer gegen starken Angriff. Henze musste genau spielen, drangen doch auch Reuschel`s schwarze Springer stark in das Spielgeschehen ein. Letztlich konnte Henze aber kontern und durch Stellungswiederholung erreichte Reuschel das remis trotz Minusbauern, was nach wie vor alles offenhielt für die Schlussrunde, wo sich beide aber keine Blöße mehr gaben und gewannen und das Turnier mit jeweils 6,5 Punkten aus 7 Partien beendeten.
Somit musste ein Stichkampf um den Sieger mit 2 weiteren Partien folgen. In der ersten mit Schwarz hatte Henze sich Reuschel`s Schwerfiguren zu erwehren, konterte auch hier geschickt und tauschte seine Figuren ab, wo am Ende Reuschel plötzlich eine Figur weniger auf dem Brett vorfand, dafür aber 2 starke verbundene Freibauern in`s Spiel brachte. Aber dies war am Ende zu wenig, mit weiterem Materialverlusten, deutlich weniger Zeit und schlechterer Stellung wurde Reuschel am Ende gar mattgesetzt. Somit reichte Henze in der zweiten Partie ein Remis zum Gesamtsieg, aber auf Unentschieden zu Spielen funktioniert nicht.
Mit Weiß auf Angriff war Henze`s Devise, Reuschel verteidigte mit der Holländischen Verteidigung, versuchte Druck aufzubauen und startete mit einem Königsangriff. Diesen konnte Henze aber geschickt verteidigen und konterte derweil am Damenflügel. Nach einem Generalabtausch der Scherfiguren ging er sogar mit einem Mehrbauern in das Endspiel, wo am Ende Reuschel die Zeit davon- und letztlich auch ablief. Ein möglicher Sieg war da aber längst nicht mehr erreichbar, der dann eine weitere Stichpartie hätte möglich gemacht. Er gratulierte Henze zur verdienten Meisterschaft.
Bei den Senioren war der Stichkampf noch enger. Hatte Beisinghoff die erste Partie gegen Block mit Weiß noch gewonnen, musste er die zweite mit Schwarz nach Figurenverlust, obwohl besserstehend, aufgeben. Somit stand es nach Langpartien 1-1 und hier einigten beide sich gleich auf 5-Minutenblitzpartien mit ebenfalls 2 weiteren zu spielenden Partien.
Auch danach stand es 1-1, wo Beisinghoff wieder die erste und Block die zweite Partie für sich entschied. Jetzt musste die nächst folgende die Entscheidung bringen und hier hatte Beisinghoff das bessere Ende für sich und holte sich letztlich verdient den Titel.
Tabelle nach dem 7.Spieltag:
- Henze 6,5 aus 7 Partien / Nach Stichkampf 2-0
- Reuschel 6,5
- Reich, Peter 4.5
- Beisinghoff 3 / Siegerpokal der Senioren nach Stichkampf 3-2
- Block 3
- Wagener 2,5
- Umlauf, Vitold 1
- Junghans 1