SVA 1 verliert auch letztes Spiel und steigt ab

Schach-Landesklasse – Runde 9

BAD AROLSEN/ KASSEL. Kein Happy-End: Arolsen verliert unglücklich mit 3,5:4,5 gegen Caissa Kassel und muss den Weg in die Nordhessenliga antreten.

Vor dem alles entscheidenden Spiel war klar: Arolsen muss gewinnen und gleichzeitig auf Patzer der Mitkonkurrenten hoffen. Theoretisch war also noch alles drin. Schwieriger verhielten sich die Dinge in der Praxis. Denn mit Caissa Kassel musste man am letzten Spieltag ausgerechnet zum langjährigen Angstgegner. Aber vielleicht würde man ja in diesem Jahr endlich den Fluch brechen.

Das es bei der Hoffnung blieb, lag nicht zuletzt an den Resdidenzstädtern selbst. Kampfesmüde und zu sehr auf Sicherheit bedacht rauchten die Arolser lieber die Friedenspfeiffen, als alles auf eine Karte zu setzen. So reklamierte Martin Malinowski noch in der Eröffnung eine dreimalige Stellungswiederholung und auch Thomas Bölke begnügte sich nach seiner Pleite in der Vorrunde lieber mit dem Spatz in der Hand. Selbst Hermann Henze und Jürgen Wolf konnten keinerlei Vorteil nachweisen. Nach dem Motto „Die vollen Punkten müssen wir hinten holen“ liefen beide nach zwei Stunden in den Remishafen ein – 2:2.

Der Haken an der Sache war: Die Partien an den beiden hinteren Brettern drehten kurz nach dem Remisreigen von „sieht gut für uns aus“ in „wir stehen glatt auf Verlust“. Während Rudolf Beisinghoff ohne Not eine Figur einstellte, zappelte Moritz Ruhl ganz plötzlich in einem nicht zu entwirrenden Mattnetz. Bange Minuten später wurden die Befürchtungen Realität: Beide Partien waren nicht mehr zu halten, es stand 4:2 für Caissa Kassel.

Um wenigstens einen Punkt zu retten, hätte Arolsen die beiden verbliebenen Partien gewinnen müssen. „Nicht mit mir“ dachte sich der Kasseler Michael Hollmann und setzte Paul Schäfer gehörig unter Druck. An einen Gewinn war nicht im Entferntesten zu denken. Als Schäfer sich kurze Zeit später ins Remis rettete, stand fest: Wettkampf verloren, Abstieg besiegelt.

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Einziger Lichtblick zum Schluss: Gerd Brückmann vollendete eine von Pleiten, Pech und Pannen begleitete Saison mit einem positionellen Meisterwerk. Gekonnt manövrierte er seine Mehrqualität, fand immer wieder neue, versteckte Drohungen. Zwar verteidigte sich Wolfgang Hasse sieben Stunden lang sehr erfinderisch, fand am Ende aber kein Mittel gegen die saubere Endspieltechnik Brückmanns.

SVG CAISSA Kassel SV Anderssen Arolsen 4,5:3,5
Hollmann, Michael Schäfer, Paul ½:½
Winterfeld, Dirk Boelke, Thomas ½:½
Wendland, Jürgen Henze, Hermann-Josef ½:½
Haase, Wolfgang Brückmann, Gerd 0:1
Austein, Hartmut Wolf, Jürgen ½:½
Powalla, Christian Malinowski, Martin ½:½
Seewald, Christian Beisinghoff, Rudolf 1:0
Leitherer, Stephan Ruhl, Moritz 1:0
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