SVA 1: Martin Malinowski bringt die Wende!

Das war mal wieder eine Aufholjagd, die der Schachverein Anderssen Bad Arolsen in der Landesklasse Nord in Lauterbach gestartet hat. Laut Mannschaftsführer Hermann Henze braucht man das in dieser Form gar nicht, musste man schon letztens gegen Kaufungen diese Dramaturgie des Spielverlaufs hinnehmen, was ja bekannter Weise zu den ersten Punkten für Arolsen führte.

Mit nur 7 Mann, Schäfer am Spitzenbrett und Boelke wegen Krankheit fielen kurzfristig aus, holte Arolsen im Abstiegsduell ein ganz wichtiges 4-4 Unentschieden und hat somit noch Chancen auf den Klassenerhalt. Gleichzeitig gab man die rote Laterne an Kaufungen ab, die klar aber trotzdem etwas unerwartet gegen Langenbieber verloren.

Da auch die Arolser Zweite ranmusste, konnte Henze so kurzfristig nur Robert Wende als Ersatzmann aufbieten und musste somit schon den ersten Punkt kampflos an die Hausherren abgeben.

Unter diesen Voraussetzungen war allen klar, dass die Partien gnadenlos auf Sieg gespielt werden mussten. Dies durchkreuzte am 2. Brett aber ausgerechnet Hermann Henze gegen den Lauterbacher Andreas. Mit Schwarz geriet er unweigerlich in eine klassische Abtauschvariante, wo am Ende nicht mehr viel an Figuren übrig blieb und es unweigerlich zum remis führte.

Als dann auch kurz danach Emil Ackermann mit Weiß an Brett 5 gegen Zorn kein Durchkommen trotz Läuferpaar und eigentlich optisch starker Stellung erreichte und auch hier remis geben musste, stand es 2-1 für Lauterbach und es wurde noch düsterer. Rudolf Beisinghoff an Brett 7 gegen den starken Mil stand eigentlich mit seinen weißen Figuren klar besser, kam dann aber kurzerhand ins Hintertreffen, wo Mil seine beiden Türme auf Beisinghoffs zweiter Reihe platzieren konnte und ständig Mattdrohungen aufstellte. Hier hatte aber der Arolser nun mal das Glück des Tüchtigen, er konnte sich aus der Umklammerung befreien, in die gegnerische Stellung einbrechen und trotz Minderbauern diese wichtige Partie remis halten zum 2,5 zu 1,5 für Lauterbach.

Leider konnte Ersatzmann Robert Wende an Brett 8 seine Stellung mit den schwarzen Steinen gegen Struth nicht mehr halten. Mit einem Bauern weniger und dem starken Eindringen des gegnerischen Springers in die Königstellung mit Matt- und weiteren Materialverlustdrohungen blieb nur noch die Aufgabe. Lauterbach führte 3,5 zu 1,5 und brauchte somit nur noch einen Punkt für den Sieg.

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Aber jetzt schlug in grandioser Weise Martin Malinowski an Brett 7 mit Schwarz gegen Klein dermaßen zurück, dass den Kiebitzen am Brett drum herum Hören und Sehen verging. Die Stellung ist doch nicht mehr zu halten, die Niederlage somit besiegelt, dachten alle. Aber nicht mit Malinowski. Der verfiel in seiner passiven Stellung in absolute Höchstform, verteidigte dermaßen geschickt seinen König, brachte Klein weiter in höchste Zeitnot und opferte zur Krönung am Schluss sogar noch eine Dame gegen Springer um den überaus lebensnotwendigen Sieg sicherzustellen zum Anschluss 2,5 zu 3,5 noch für Lauterbach.

Das wollte aber Gerd Brückmann, in dieser Saison wie auch Malinowski in bestechender Form, mit Weiß an Brett 3 gegen Kurzawa, so nicht stehen lassen. Er baute seine starke Stellung am Damenflügel auf, erreichte einen Freibauern auf der D-Linie, den er geschickt laufen ließ. Wie die Maus vor der Schlange musste Kurzawa mitansehen, was ihm blühte, aufhalten konnte er es indes aber nicht mehr. Brückmann drohte den Bauern zur Dame umzuwandeln, Kurzawa musste eine komplette Figur opfern. Mit somit deutlichem Materialverlust und einer absoluten schlechten Königsstellung war die Partie nicht mehr zu halten und Brückmann glich zum Gleichstand 3,5 zu 3,5 aus.

Nun hing alles an der letzten Partie Wolf mit Schwarz an Brett 4 gegen Krauß. Ging da noch was, Figuren waren genug auf dem Brett. Leider waren aber die Bauern so dermaßen gegeneinander verkeilt, dass ein Durchkommen so ohne weiteres nicht möglich war. Versuchte jemand mit der Brechstange auf Sieg zu spielen, kann dies auch nach hinten losgehen. Mit einem Mann weniger war somit für Arolsen das Remis und gleichzeitige Unentschieden sicherlich einfacher zu akzeptieren als von Lauterbach. Von daher müssen die beiden letzten Spiele gegen Fulda und Kassel abgewartet werden, um dann zu sehen was dieser Punkt letztlich wert war.

Auch die Arolser Zweite holte gegen den Tabellenführer Willingen mit einem Mann weniger ein 3-3 Unentschieden in der Bezirksliga West. Hier sorgten Wagener, Moritz und Marcel Ruhl für die Punkte.

SVG Lauterbach 1

SV Anderssen Arolsen 1

4:4

Herda, Christoph

Boelke, Thomas

+:-

Andreas, Steffen

Henze, Hermann-Josef

½:½

Kurzawa, Dirk

Brückmann, Gerd

0:1

Krauß, Martin

Wolf, Jürgen

½:½

Zorn, Roland

Ackermann, Emil

½:½

Klein, Andreas

Malinowski, Martin

0:1

Mil, Gennady

Beisinghoff, Rudolf

½:½

Struth, Jürgen

Wende, Robert

1:0

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