Endlich ist das Thema Klassenerhalt für den Schachverein Bad Arolsen erledigt, es zählten nur die Punkte, waren unisono die Worte von Mannschaftsführer Hermann Henze nach dem eigentlich nicht spannend verlaufenden Mannschaftskampf gegen die Fritzlarer.
Diese, wie Arolsen ebenfalls schon über die ganze Saison hinaus, mit erheblichen Aufstellungsproblemen zu kämpfen hatten und nur mit 4 Mann anreisten, kämpften am Ende vergeblich um zumindest 1 Mannschaftspunkt.
Nichts desto trotz sind Sie aber angereist und haben sich dem Kampf gestellt, waren die lobenden Worte der Arolser Truppe, die mit dann kampflosen Siegen von Henze, Wolf, Reuschel und Bonte bereits 4-0 führten und nur noch einen halben Punkt für den Gesamtsieg brauchten.
Und diesen halben Punkt machte dann auch ziemlich schnell der starke Ersatzmann Thomas Schön (im Bild links) sicher.
Mit tollem Angriffsspiel gegen den gegnerischen König von Falko Langenbein sicherte sich Schön einen Mehrbauern im Endspiel, wo er mit seinem starken Springer eigentlich auf Sieg hätte spielen können. Hier stellte er aber, den Gesamtsieg sicherstellend, seine eigenen Ambitionen zurück und machte nach ca. 3 Stunden Spielzeit alles klar.
Dem wollte aber Ersatzmann Nummer 2, Harald Block (am Tisch links), aber in nichts nachstehen und brach mit Schwarz an Brett 7 gegen den Fritzlarer Paul Straschnej mit einer Turmverdoppelung auf der C-Linie dessen Stellung auf, erzwang 2 Freibauern, die nur durch Figurenopfer einigermaßen zu parieren waren.
Das reichte aber nicht, Block stellte nach 31/2 Stunden Spielzeit mit feinster Endspieltechnik auf 5,5 zu 0,5 für Arolsen und für Fritzlar drohte ein Debakel, was Rudolf Beisinghoff an Brett 6 mit den weißen Steinen gegen Achmat Salachov noch verschärfte.
Schon eine Qualität mehr auf dem Brett wollte er auch noch unnötigerweise weitere Bauern einheimsen und entfernte seine Dame zur Sicherung des eigenen Königs doch allzu weit weg vom Geschehen.
Salachov nutze dies und drohte auf einmal Matt, die Kiebitze drum herum trauten Ihren Augen nicht und sahen schon einen Verlust.
Dies konnte Beisinghoff so gerade eben mit Zwischenschach und guter Positionierung seines Springers noch abwenden und besann sich dann wieder auf solideres Spiel mit Sicherung seines eigenen Königs und stellte kurz danach mit klarem Sieg auf 6,5 zu 0,5 für die Arolser.
Das wollten sich die Fritzlarer aber auf keinen Fall nochmals zeigen lassen, nämlich das Ergebnis vor 2 Wochen gegen Kaufungen wiederholen und ebenfalls so deutlich verlieren, hatte doch Gerd Brückmann an Brett 2 als letzter Arolser mit starkem Spiel gegen Volker Zuschlag schon deutlichen Materialvorteil auf dem Brett und der folgende Sieg somit nur noch eine Frage der Zeit war.
Aber nichts ist schwerer, als eine gewonnene Partei auch letztlich zu gewinnen. Und genau hier hakte dann auf einmal das Spiel von Brückmann.
Durch 2 hintereinander folgende schwächerer Züge brachte er Zuschlags Dame mit Springer so in Vorteil, dass er seinen Materialvorteil umgehend zurückgeben musste, die Stellung dann aber trotzdem noch Remis zu halten war. Eigentlich?
Dann folgte aber Fehler Nummer drei, Zuschlag konnte seinen Turm opfern gegen Brückmanns Springer. Kein Opfer, denn er gewann danach auch noch einen Turm, was Brückmann zur sofortigen Aufgabe zwang und zum Endergebnis von 6,5 zu 1,5 für Arolsen führte.
Somit ist der Klassenerhalt sicher, neben dem Homberger SC, die zurückgezogen und als ersten Absteiger feststeht, kann Wehleiden 2 nicht mehr zu den Arolsern aufschließen und Fritzlar hat noch gegen die ersten drei der Tabelle anzutreten.