JHV: Durchwachsene Bilanz für 2013

Auf der überregionalen Bühne verkaufte sich der Schachverein Anderssen Arolsen einmal mehr hervorragend. So wurden allein zwei nordhessische Schulschachrallyes und gleich mehrere weit über die Kreisgrenzen wirkende Blitzschachturniere in der Residenzstadt ausgerichtet. Auch die Mannschaften spielten durchaus erfolgreich in Landes- und Bezirksklasse. Im Verein selbst ist aber seit mehreren Jahren Stagnation angesagt. Es fehlen neue Mitglieder, neue Jugendliche.

Jürgen Wolf, der Vorsitzende des Arolser Schachvereins ‚Anderssen’, begann seinen Bericht zum Jahr 2013 denn auch mit Sorgenfalten. Erstmals seit langer Zeit sank die Mitgliederzahl von 45 (2012) auf derzeit 42, darunter 11 Jugendliche. Was dem Vorsitzenden Sorgen macht, ist aber nicht dieser leichte Rückgang, sondern die langfristige Perspektive, da zeigt sich seit mehr als einem Jahrzehnt Stagnation, auch wenn vor allem die Erfolge der Ruhl-Zwillinge und Constantin Vogels bei diversen Jugendturnieren für Furore sorgen, doch es fehlt die Breite. Und die Zeiten werden noch schwerer, denn gleich mehrere Vorstandsmitglieder kündigten an, wegen beruflicher Veränderungen zukünftig nur begrenzt oder gar nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Insbesondere in der Jugendarbeit ist jetzt dringender Handlungsbedarf geboten, zumal durch die Fördermittel der Meckelburg-Stiftung die Grundlagen für Schach in Schule und Verein eigentlich hervorragend wären.

Nach den Sorgenfalten gab es auch wieder viel Erfreuliches zu berichten. So zeigte sich der Verein mit der Ausrichtung von 2 nordhessischen Schulschachrallyes einmal mehr von seiner besten Seite. Überhaupt gab es von Seiten der Jugend insbesondere durch die Ruhl- Zwillinge zahlreiche Erfolge in ganz Deutschland zu vermelden, so spielten sie bei der Deutschen Amateurmeisterschaft in Erfurt ganz vorne mit. Bei den Senioren waren es die Turniere des Waldeck-Sauerland-Pokals sowie das Weihnachts- und Neujahrsblitz, die Gäste aus Hessen, Nordrhein-Westfalen, Niedersachen und sogar aus dem fernen Russland nach Arolsen lockten. Die heimischen Schachcracks hielten sich dabei übrigens freundlich zurück und überließen die Siegerpokale stets den Gästen.

Ein Highlight der JHV waren zwei Ehrungen für über 25-jährige Mitgliedschaft: Harald Block und Martin Malinowski. Beide sind nicht nur gute Schachspieler, so der Vorsitzende, sondern tragen seit vielen Jahren den Verein ganz entscheidend mit. Den Hauptteil des Abends hatte einmal mehr Turnierleiter Martin Malinowski zu bestreiten. Vereinsphilosophie ist nämlich, dass an jedem Freitagabend Turnier gespielt wird. So hat sich ein breites Spektrum unterschiedlicher Turnierformen von kürzester Bedenkzeit (10 Min./Partie) bis hin zu Langpartien (5 Stunden/Partie) entwickelt. Für jeden Schachspieler und für jedes Schachniveau ist da etwas dabei. Bei den Langpartienturnieren dominierte Gerd Brückmann. Er gewann souverän die Vereinsmeisterschaft und steht aktuell mit Hermann Henze im Stechen um die Stadtmeisterschaft. Den ebenfalls in diesem Turnier ausgespielten Seniorenpokal sicherte sich Harald Block, den Ratingpreis Peter Junghans. Bei den mittleren Bedenkzeiten erwies sich Jürgen Wolf als bester Stratege. Er gewann die Pokale für das Kurzpartienturnier, das Thematurnier und den Porsche-Pokal. Ihm dicht auf den Fersen war Hermann Henze, der seinerseits das Runtemund-Gedächtnisturnier gewann. Henze war es auch, der die Blitzturniere beherrschte. Blitzmeisterschaft und Erdbeerpokal wanderten in seine bereits überreich gefüllte Pokalsammlung. Er war es auch, der immer wieder bei den großen überregionalen Blitzturnieren mit den Meisterspielern aus Russland, Bestwig, Brilon, Korbach, Gelnhausen mithalten konnte.

Die anschließenden Berichte der Mannschaftsführer passten zu dem durchwachsenen Jahr. Die Erste kämpft in der Landesklasse nach einem guten 4. Platz in der Vorsaison derzeit gegen den Abstieg. Auf Platz 8 mit 4:6 Punkten ist das rettende Ufer noch lange nicht erreicht. Besser macht es die Zweite, die sich in der Bezirksklasse im Mittelfeld etabliert hat. Nach gut zwei überaus harmonischen Sitzungsstunden zog der Vorsitzende Bilanz und appellierte dringend an alle, mit neuen Ideen und Aktionen das Schach in Arolsen wieder bekannter und attraktiver zu machen, denn eine breite Basis ist das A & O für eine erfolgreiche Schachzukunft.

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SVA 1: Gegen den Tabellenführer nichts zu holen

LK NORD Runde 5

Überraschungscoups mißglückt: Trotz aller Bemühungen mussten sich die Arolser dem KSK II am Ende mit 2,5:5,5 geschlagen geben.

Seit Jahren warten die Residenzstädter auf einen Sieg gegen die zweite Mannschaft des Kasseler Schachklubs. Das sollte in dieser Saison endlich anders werden. In Bestbesetzung und frei von Abstiegssorgen hieß die Devise: Angreifen! Und das taten sie dann auch. Die Kasseler. Ohne Niederlage und mit viel Selbstvertrauen im Gepäck spielten sie nach vorn. Und wie. Es war keine Stunde vergangen, da musste ausgerechnet Mannschaftsführer Hermann Henze seine Segel streichen. Mit zwei brutalen taktischen Schlägen hatte Peter Lüchtemeier seine Stellung in einen Trümmerhaufen verwandelt: 1:0 für Kassel. Ungläubiges Staunen auf Arolser Seite. Wann hatte Henze je so schnell verloren?

Etwas Ruhe ins Spiel brachte erst Constantin Vogel, der ohne je in Verlustgefahr zu geraten ganz solide in den Remishafen einlief. Wer nun allerdings von einem Arolser Aufbäumen geträumt hatte, der wurde nur Minuten später sehr unsanft geweckt. Erst war es Martin Malinwoski, der in einer Flut aus gegnerischen Freibauern unterging, dann war es Paul Schäfer der sich am Spitzenbrett in einem tödlichen Mattnetz verfing. Thomas Bölke hielt mit einem wunderschönen Damenopfer die Arolser zwar noch eine Weile im Spiel, aber als schließlich auch Jürgen Wolf völlig eingeschnürt am Boden lag, war es geschehen: Arolsen hatte den Wettkampf vorzeitig verloren.

Emil Ackermann kämpfte danach noch eine gute Stunde verzweifelt um Dauerschach – leider vergebens. Erst Gerd Brückmann sorgte für einen versöhnlichen Abschluss. In einer Partie die ihm richtig Spaß zu machen schien, schnürte er Zärban Zug um Zug ein, opferte einen Läufer und liess die so geschaffenen Freibauern anschließend zum Sieg laufen – Endspieltechnik vom Feinsten.

Für die Arolser bleibt die bittere Erkenntnis, dass man gegen den Kasseler Schachklub keinen Blumentopf gewinnen kann. Einziger Trost: Das Abstiegsgespenst bleibt trotz der Niederlage vorerst ausgesperrt.

SV Anderssen Arolsen 1 – Kasseler SK 1876 2 2,5:5,5

Schäfer – Cherny 0:1
Bölke – Warnecke 1:0
Henze – Lüchtemeier 0:1
Vogel – Stabernack ½:½
Wolf – Höpfner 0:1
Brückmann – Zärban 1:0
Ackermann – Böhm 0:1
Malinowski – Krutsch 0:1

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SVA 1: Hart erkämpftes 4:4 gegen Alsfeld

Arolsen muss sich in der Landesklasse Nord das Unentschieden in Alsfeld hart erkämpfen! Nur Hermann Henze siegt!

Erhofften sich die Arolser gegen den bis dato noch punktlosen Kontrahenten aus Alsfeld doch eigentlich einen klaren Sieg und das deutliche Absetzen vom unteren Tabellenende, musste man nach Spielende auch noch hart um das 4-.4 Unentschieden kämpfen.

Das Auswärtsspiel stand schon unter keinen guten Stern, musste doch Thomas Bölke wegen Grippe kurzfristig ersetzt werden. Gott sei Dank sprang hierfür Ersatzmann Rudolf Beisinghoff ein und verhinderte vorerst einen Rückstand durch einen kampflosen Sieg für die Gäste durch den fehlenden Bölke. Im letzten Jahr, erinnerte hier Mannschaftsführer Henze, mussten gleich 2 Punkte kampflos an Alsfeld gehen, die dann auch den Kampf damals knapp gewannen.

Das sollte dieses Jahr anders werden und es fing auch super für die Arolser an. Mannschaftsführer Hermann Henze schaffte mit Schwarz spielend an Brett 2 gegen den Alsfelder Hombergs nach ca. 2 Stunden Spielzeit die beruhigende 1:0 Führung.

Er lockte seinen Gegner mit einem vergifteten Bauern, dieser nahm an, opferte seinen Springer in der Hoffnung, dafür Henze`s Läufer ersatzlos wiederzugewinnen und mit einem Mehrbauern in Vorteil zu kommen. Dies konterte Henze aber klassisch, gewann Springer gegen Bauer und nach weiteren Zügen gab Hombergs die hoffnungslose Stellung entnervt auf. Keiner der Arolser ahnte hierbei, dass dies der einzige Sieg für heute bedeuten sollte!

Kurz danach erzielte Jürgen Wolf gegen Heinz etwas Übergewicht im Mittelspiel, was aber nicht ausreichte für einen Sieg. Somit einigte man sich remis und es stand ein vorerst doch beruhigendes 0,5 zu 1,5 für Arolsen zu Buche.

Die weiteren Bretter sahen aber doch schon recht komisch aus. Ersatzmann Beisinghoff geriet an Brett 8 mit Schwarz gegen Kneußel`s starkem Königsangriff dermaßen in das Hintertreffen, dass nur noch die Aufgabe blieb und Alsfeld ausgleichen konnte.

Auch Emil Ackermann wehrte sich gegen Weißbeck im Endspiel nach allen Kräften. Als alles nach einer weiteren Niederlage für Arolsen aussah, konnte Ackermann sich kurz vor Schluss doch noch in das so wichtige Remis retten und hielt damit den Kampf offen.

Martin Malinowski schien an seine starke Vorstellung aus dem letzten Kampf gegen Bad Sooden-Allendorf anzuknüpfen und sicherte sich an Brett 7 mit Weiß gegen Göring eine Qualität (Turm gegen Läufer), geriet danach aber im Zentrum doch zu sehr unter Druck und musste widerwillig das Remisangebot seines Gegner´s akzeptieren.

Somit stand es 2,5 zu 2,5 und die restlichen Bretter standen alle doch ziemlich undurchsichtig. Henze munkelte schon, dass hier heute alles drin sein kann, auch eine wohl nie zu erwartende Niederlage!

Die Spannung auf den Höhepunkt brachten dann die Bretter 1 mit Schäfer gegen den Alsfelder Stein und Constantin Vogel gegen Zilch an Brett 3. Paul Schäfer hatte gegen Stein mit Weiß groß rochiert und startete einen Königsangriff, den aber Stein gut konterte und Schäfer wiederum doch ziemlich zurückdrücken konnte.
Schäfer, ziemlich passiv stehend entwickelte aber doch eine Chance zum Gegenkonter. Dieser schlug aber hier nicht richtig durch und beide Seiten einigten sich nach weiteren Zügen remis, wie auch Vogel gegen Zilch am dritten Brett.

Beide kämpften verbissen um das Mittelfeld, wo Vogel einen Freibauern nach d 6 durchziehen konnte, dies aber unterließ und somit keine realistischen Chancen zum Sieg mehr sah und auch hier in das Remisangebot von Zilch einschlug.

Somit stand es 3,5 zu 3,5 und es war nur noch die Partie an Brett 5 mit Brückmann gegen Schweisgut offen. Mehr Spannung geht hier nicht und alle Arolser Kiebitze bangten um Brückmann, stand der mit Weiß nicht allzu gut mit einem Doppelbauern auf der F-Linie, welcher doch ziemlich anfällig war gegen Angriffe des Alsfelders.

Brückmann erspielte sich aber einen Freibauern auf der A-Linie welcher unaufhörlich zur Dame wandeln sollte. Letztlich konnte Schweisgut diesen aber in Reichweite seines Königs halten und auch hier stellten beide dann nach mehr als 5 Stunden Spielzeit alle Gewinnversuche ein, was das am Ende für beide Seiten verdiente 4-4 Unentschieden brachte, den Arolsern in der momentanen Tabellensituation aber mehr nützt als den Alsfeldern.

Einzelaufstellungen:

SV Alsfeld 1 – SV Anderssen Arolsen 1 4:4

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Skatturnier: Wagener reizte am Besten

Ja, die Arolser Schachspieler können auch Skat. Und wie. Einmal im Jahr treffen sich die Kartenfans, um auf Augenjagd zu gehen. Von den insgesamt acht Teilnehmer stach einer alle aus: Friedrich Wagener punktete in den zwei Runden zu je 18 Spielen beinahe nach Belieben. Mit 709 Augen siegte er souverän vor Constantin Vogel (539 Augen) und Gerd Brückmann (519 Augen). Alle Teilnehmer erhielten einen Preis. Das Skatturnier wird einmal im Jahr zu Ehren des verstorbenen Horst Taggeselle organisiert, der das Turnier viele Jahre selbst leitete.

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Andrè Becker gewinnt Neujahrsblitzturnier

Tja, spannender geht kaum noch. Das diesjährige Neujahrsblitzturnier mit insgesamt 18 Teilnehmern aus den Blitzhochburgen Kassel, Brilon, Bestwig, Arolsen und sogar Uslar konnte der Blitzspezialist Andrè Becker aus Brilon nach 2 Siegen im Stichkampf am Ende gegen den Korbacher Hessenligaspieler Christopher Kearns dann doch noch souverän für sich entscheiden.

Den 3. Platz sicherten sich gleich 3 drei Spieler, unter Ihnen der sehr starke Gastspieler Dirk Sroka aus Uslar, welcher neben Tschöpe aus Brilon und Schlachowitsch aus Kassel mit jeweils 12,5 Punkten die Ränge 3 bis 5 einnahmen.

Für die Arolser Gastgeber gab es an diesem Tag nichts zu holen, landete der gerade erst gekürte Arolser Blitzmeister Hermann Henze doch nur auf Platz 6 mit insgesamt 11 Punkten, den er sich auch noch mit Wendland teilen musste.

Die Turnierstärke war bei diesem Turnier sehr hoch, was die etwas schwächeren Spieler gleich zu Anfang auch deutlich zu spüren bekamen. Hervorzuheben ist hier aber neben den Arolser Wolf, der hinter Henze und Wendland Platz 8 erreichte noch der an diesem Tag stark aufspielende Andrè van Steenput, der fast alle Arolser im direkten Vereins-Duell schlug und sich verdient Platz 12 sicherte.

Ebenfalls versuchte auch das Arolser Jungtalent Marcel Ruhl, der erstmals an diesem Seniorenturnier teilnahm, entsprechende Duftmarken zu setzen, konnte aber doch aufgrund fehlender Routine und auch viel Pech nur 2 Siege einfahren und landete auf dem letzten Platz. Dass dies kein Beinbruch ist, wissen auch alle anderen Blitzgrößen, welche ebenfalls zu Anfangs viel Lehrgeld zahlen mussten und ganz klein anfingen.
Runde um Runde zogen die Favoriten Becker und Kearns ihre Siege ein, mithalten konnten hier eigentlich nur die Kasseler Schnegelsberg und Schlachowitsch, sowie der Uslarer Sroka und der Briloner Tschöpe.

Die Arolser Wolf wie auch Henze kamen zu Anfangs überhaupt nicht in das Turnier, hier zeigte aber Brückmann etwas Konstanz und rettete zumindest zu Anfangs die Arolser Ehre, fiel am Ende dann aber doch deutlich zurück und landete für seine Verhältnisse nur auf einen schlechten 10. Rang.

Auch Friedrich Wagener und Martin Malinowski, eigentlich unter den Gegnern ebenfalls gefürchtet, kamen nicht so Recht in die Gänge und mussten somit das Feld den Gästen überlassen.

Hier erwischte es aber dann überraschenderweise Kearns, der gegen Wendland nur ein Remis erspielen konnte und somit Becker die alleinige Tabellenführung überlassen musste, der bis dato noch keinen Punkt abgab.

Die Arolser Henze und Wolf kämpften sich dann aber Punkt für Punkt wieder nach vorn. Henze mit einer kleinen Siegserie beendete Schnegelsberg Hoffnungen auf vordere Plätze und Wolf, der alle vereinsinternen Arolser Duelle für sich entschied, holte Henze dann mit einemSieg gleich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück.

Dann kam es zum Duell Henze gegen Becker und hier gab es was zu sehen. Henze mit Weiß versuchte den Angriff von Becker zu kontern, musste dann aber doch in die Defensive.

Beide in höchster Zeitnot konnten gewinnen, Henze übersah sogar einen glatten Damengewinn, dann fiel bei beiden aber gleichzeitig die Zeit was ein gerechtes Remis bewirkte und somit auch wieder Kearns in das Titelrennen zurückbrachte , der den Punktverlust von Becker genüsslich mit ansah.

Beide hatten jetzt einen halben Punkt abgegeben. Dies blieb auch so, da beide im direkten Duell ebenfalls Remis spielten und bis zum Turnierende alle Partien gewannen.

Was für ein Finish mit dem Stichkampf beider Turnierfavoriten. Becker erhielt in der ersten Stich- Partie die weißen Steine, setzte Kearns arg unter Druck und siegte anschließend mühelos.

In der zweiten Partie stand die Stellung eigentlich auf Remis, was Becker ja ausreichte, Kearns leider nicht. Dieser musste gewinnen und überzog dann seine Stellung dermaßen, dass der Gegenkonter von Becker auch den zweiten Sieg im Stichkampf und somit seinen Gesamtsieg des Turniers brachte.

Endstand nach 17 Runden:

1.) Becker 16 Punkte aus 17 nach Stichkampf
2.) Kearns 16
3.) Sroka 12,5
4.) Tschöpe 12,5
5.) Schlachowitsch 12,5
6.) Henze 11
7.) Wendland 11
8.) Wolf 10,5 vor weiteren 10 Teilnehmern

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Weihnachtblitz in Bad Arolsen

Wie schon in alter Tradition wurde am letzten Spieltag des Jahres das Bad Arolser Weihnachtsblitzturnier ausgetragen. 15 Schachspieler aus nah und fern hatten sich in stilvoller Umgebung des Ortbeiratsraums Helsen zusammengefunden; der weiteste Teilnehmer kam aus einem Ort in der Nähe Moskaus und kannte das Turnier schon aus dem Vorjahr.

Doch schon früh musste das Feld erkennen, dass Christoph Kearns aus Korbach nach dem Titelgewinn des Waldeck/Sauerland Blitzmeisters auch an diesem Abend vorn mitspielen wollte. Nachdem er einige Gegner der Gastgeber besiegt hatte, kam er gegen Markus Schlachowitsch vom Schachverein Wehlheiden Kassel. Doch in gewohnt sicherer Manier ließ Kearns nichts anbrennen und siegte. Dannach kamen zwei Arolser ans Brett, die ihrerseits in der vereinsinternen Blitzwertung ganz vorne standen: Hermann Henze und Prof. Dr. Jürgen Wolf.

Kearns wusste, dass beide für eine Überraschung gut waren, spielte auf Sicherheit und schließlich endeten beide Partien remis. Sollte doch noch etwas für die Konkurrenten drin sein? Was machte der starke Russe Kordylov? Nachdem ihm im ersten Spiel Malinowski ein remis abgetrotz hatte, leisteter sich in Zeitnot einige Unsauberkeiten und verlor gegen die direkten Konkurrenten Kearns, Schubert, Weber und Schlachowitsch.

Weber wiederum hatte ebenfalls einige Punkte abgegeben, so dass letzendlich der Sieg von Ch. Kearns nicht gefährdet war. Mit 13 von 14 Punkten siegte er souverän. Schlachowitsch gab sich mit 11,5 Punkte und dem zweiten Platz zufrieden. Dritter und damit bester Arolser wurde Prof Dr. Wolf, der damit zwar sein Konto in der Vereinswertung um 3 Punkte verbessern konnte, aber dennoch Hermann Henze, der vierter wurde, zur Bad Arolser Blitzmeisterschaft gratulieren musste.

Weitere Platzierungen:
5. Weber (Bestwig)
6. Schubert (Bestwig)
7/8. Kordylov/Brückmann
9. Schegelsberg (Caissa Kassel)
10/11 Wagerer/ Malinowski (BA)
12. Block (BA)
13/14. Beisinghoff/v. Steenput (BA)
15. Ehlers (Korbach)

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SVA 1: Unverhoffter Erfolg gegen BSA

LK NORD Runde 3

BAD AROLSEN. David schlägt Goliath: Nach dem überraschend deutlichen 5,5:2,5 gegen Bad Sooden-Allendorf kann Arolsen vorerst aufatmen.

Mit dem Rücken zur Wand – so fühlten sich die Arolser nach der Niederlage in Kassel. Und mit dem Aufstiegsfavoriten aus Bad Sooden-Allendorf drohte die nächste Pleite. Zwei Nullen in Folge und man würde mitten im Abstiegskampf stecken. Mal wieder.

Doch die erste positive Überraschung liess nicht lange auf sich warten: Die Gäste reisten ersatzgeschwächt an. „Vielleicht geht ja doch was“, murmelte Mannschaftsführer Hermann Henze leise vor sich hin. Er war es auch, der nach anderthalb Stunden ein erstes Zeichen setzte. Mit den schwarzen Steinen segelte er ziemlich bequem in den Remishafen.

Ganz anders Gerd Brückmann. Der drückte mit Weiß nach allen Regeln der Kunst. „Typische Brückmann-Partie“ meinte seinen Mannschaftskollegen. Das gewinnt der schon – wie immer halt. Von wegen. Mit fahrlässigen Zügen liess er seinen Gegner ohne Not ins Spiel kommen. Plötzlich waren die schwarzen Figuren überall. Ein Bauer ging verloren, das entstehende Enspiel nicht zu halten – 1,5:0,5 für die Gäste. „Wie in Kassel“ stöhnten die Residenzstädter. Auch dort stand man erst vielversprechend, nur um dann reihum einzubrechen.

Die Wende läutete ausgerechnet Nachwuchsspieler Constantin Vogel ein. Der kämpfte mit Minusbauern eisern gegen den drohenden Verlust – und hatte Erfolg. Als sein Gegner wie aus heiterem Himmel eine Figur einstellte, sagte Vogel „Danke“ und fuhr die Partie sicher nach Hause – Ausgleich! Auch nach der nächsten Entscheidung blieb alles offen: Thomas Bölke vergab in Zeitnot seinen Vorteil und musste sich widerwillig mit Remis begnügen.

Erst Jürgen Wolf brachte die Arolser wieder auf die Siegerstraße, nachdem er Egon Bohmert in einem zähen Endspiel niedergerungen hatte. Leider drohte an Brett sieben der unmittelbare Ausgleich zu fallen. Martin Malinowski wehrte sich verzweifelt gegen den ehemaligen Arolser Ondrej Springer. Dieser war mit Dame und Turm tief ins Lager von Malinowski eingedrungen und wollte nur eines: Mattsetzen. Wie lange würde das noch gutgehen? Als Springer einen weiteren Bauern drohend nach vorne schob, ging der Arolser zum Gegenangriff über. Und der hatte es in sich. Springer blieb nichts anderes übrig, als seinen Turm zu opfern. Malinowski griff zu. Bange Minuten später war klar: Die Partie geht an Arolsen – 4:2!

Den halben Punkt zum Mannschaftssieg machte Emil Ackermann klar. Nachdem sich in einer vollkommen chaotischen Partie der Pulverdampf verzogen hatte, rauchten nach fünf Stunden die Friedenspfeiffen. Für den krönenden Abschluss sorgte am Spitzenbrett Paul Schäfer, der mit strategischem Weiblink in ein gewonnenes Endspiel abwickelte. Sein Freibauer lief und lief – mitten hinein ins Arolser Glück.

SV Anderssen Arolsen 1 – SK Bad Sooden-Allendorf 1 5,5:2,5

Schäfer, Paul – Schmidt, Alexander 1:0
Boelke, Thomas – Schmidt, Waldemar ½:½
Henze, Hermann – Fiedler, Ralf ½:½
Vogel, Const. – Schmidt, Konstantin 1:0
Wolf, Jürgen – Bomert, Egon 1:0
Brückmann, Gerd – Fischer, Andreas 0:1
Malinowski, M. – Springer, Ondrej 1:0
Ackermann, Emil – Jung, Michael ½:½

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SVA 1: Kalte Dusche gegen Caissa Kassel

LK Nord – 2. Runde

KASSEL/ BAD AROLSEN. Das war wohl nix: 2,5:5,5 hat der SV Anderssen Bad Arolsen gegen Caissa Kassel verloren. Wieder einmal.

Nach dem starken Saisonauftakt gegen Bad Hersfeld, wollte man auch gegen den Angstgegner aus Kassel Punkte mit nach Hause nehmen. Was keiner ahnte: Es sollte bei den guten Vorsätzen bleiben.

Leider lief aus Arolser Sicht schief, was beim Schach eben schief laufen kann. Das fing schon bei der Aufstellung an. Es war 14:09 Uhr als an den Brettern die Figuren in Bewegung gesetzt wurden. An allen Brettern – bis auf einem. Der Platz am Arolser Spitzenbrett war verwaist. Wo war Paul Schäfer? Ratlose Gesichter. Minuten vergingen – Fehlanzeige. Um 15:00 Uhr schließlich Gewissheit: Schäfer blieb verschollen, die Partie war verloren. Die erste Runde ging an Kassel – kampflos.

Die gleiche Ratlosigkeit machte sich fortan auf den Arolsern Brettern breit. Friedrich Wagener griff zwar wie gewohnt unbeirrt an, doch seine Stellung war löchrig wie ein Schweizer Käse. Powalla liess sich nicht zweimal bitten und kassierte Bauern und Qualität. Nichts mehr zu machen – 2:0 für Kassel. „Nichts“ – so fasste auch Emil Ackermann seine Partie zusammen. In einem Spiel auf ein Tor sah der sonst so solide aufspielende Arolser kein Land – 3:0. Für Ergebniskosmetik sorgte Constantin Vogel. Der hatte den spielstarken Haase erstaunlich gut im Griff. Erst dank eines Generalabtauschs rettete sich der Kasseler ins Remis. Kurz darauf lief auch Martin Malinowski in den Remishafen ein. Beide Seiten hatten die Stellung dermaßen verrammelt, dass es kein Vorwärtskommen mehr gab.

Kassel lag immer noch mit 4:1 in Front, aber die verbliebenen Partien machten Hoffnung. Glaubten zumindest die Arolser. Denn Wolf und Brückmann standen klar besser, auch bei Bölke war noch alles offen. Manch einer träumte bereits vom erneuten 4:4 in Unterzahl. Hätte, könnte, sollte. Denn nicht ohne Grund ist Caissa Kassel der (!) Arolser Angsgegner. Und so schlug der böse Zauber auch in diesem Jahr zu. Sein Opfer: Jürgen Wolf. Der Routinier hatte Schnegelsberg nach allen Regeln der Taktikkunst überspielt, gar eine Figur erobert. Doch was dann passierte glich einem Alptraum. Wolf spielte zögerlich, fast ängstlich. Schnegelsberg – lange Zeit in der Defensive – griff plötzlich an. Wolf zögerte erneut – und übersah prompt einen taktischen Schlag. Die Partie war gekippt, der Wettkampf verloren.

Das Entsetzen noch in den Knochen, griff auch Thomas Bölke fehl. In hochgradiger Zeitnot hatte er den gegnerischen König in die Enge getrieben. Doch statt Mattzusetzen opferte er beide Türme, um Dauerschach zu geben – remis. Für den einzigen vollen Punkt sorgte Gerd Brückmann. Unbeeindruckt schnürte er seinen Gegner ein, eroberte Bauern plus Qualität. Das reichte dem Arolser, um lässig in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln. Ein bittersüßer Sieg zum Abschluss eines denkwürdigen Spieltags. Es kann nur besser werden.

SV CAISSA Kassel 1 – SV Anderssen Arolsen 1 5,5:2,5
Hollmann – Schäfer +:-
Winterfeld – Boelke ½:½
Haase – Vogel ½:½
Schnegelsberg – Wolf 1:0
Austein – Brückmann 0:1
Powalla – Ackermann 1:0
Wendland – Malinowski ½:½
Powalla – Wagener 1:0

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SVA 2: Ein Sieg zum Auftakt

Bezirksliga West 2013/2014 – Runde 1

BAD AROLSEN/ DIEMELSTADT. Unverhofft kommt oft: Im Derby gegen Diemelstadt siegte die Arolser Zweite dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung mit 4:2.

Als klarer Außenseiter nach Diemelstadt gereist, spielten die Residenzstädter zu Beginn wie entfesselt auf. Zuerst war es Friedrich Wagener der mit dem Glück des Tüchtigen seinen Gegner beschwindelte. Statt den König in Sicherheit zu bringen, lief Bonte in die falsche Richtung und wurde eiskalt ausgekontert. Auch Junghans stellte seinem Gegner eine tückische Falle – in die Horn prompt hineinlief. Denn während der Diemelstädter einen Bauern verspeiste, setzte Junghans kurzerhand Matt – 2:0 für Arolsen. Altmeister Kirschning spielte seine ganze Routine aus und behielt in einer lange Zeit ausgeglichenen Partie am Ende den besseren Überblick – 3:0 für Arolsen.

Den entscheidenden Punkt zum Sieg holte Mannschaftsführer Harald Block. Der bot in besserer Stellung seinem Gegner prompt ein mannschaftsdienliches Remis an. Reich überlegte kurz – und nahm an. Einen weiteren halben Punkt konnte Moritz Ruhl beisteuern. Beide Seiten spielten ohne Fehl und Tadel – und keiner wollte ein unnötiges Risiko eingehen. So war ein Unentschieden die logische Folge. Derweil kämpfte sein Buder Marcel mit großem Kampfgeist gegen seinen erfahrenen Gegner. Am Ende reichte es nicht ganz und Diemelstadt kam zum ersten und einzigen vollen Punkt.

SC Diemelstadt – SV Anderssen Bad Arolsen II 2:4

Bonte – Wagener 0:1
Reich P. – Block 0,5:0,5
Horn – Junghans 0:1
Schäfers – Ruhl Mo. 0,5:0,5
Reich R. – Ruhl Ma. 1:0
Jaekel – Kirschning 0:1

 

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SVA 1: In Unterzahl zum Unentschieden

LK Nord – Runde 1

BAD AROLSEN. Das fängt ja gut an: Spielstark und kombinationsicher holt der SV Anderssen Bad Arolsen gegen Bad Hersfeld mit 4:4 den ersten Punkt.

Dabei standen die Zeichen vor Wettkampfbeginn auf Sturm. Die Niederlage aus dem Vorjahr noch im Kopf, fielen mit Paul Schäfer und Martin Malinowski auch noch zwei Stammspieler aus. Die Folge: Brett eins blieb unbesetzt – Bad Herfeld ging kampflos mit 1:0 in Führung. „Na, das kann ja heiter werden“ schwante den Arolsern nichts Gutes.

Nach zwei Stunden schien sich die Vorahnung zu bewahrheiten. Die Arolser standen an vielen Brettern zwar kompakt, aber von einer Wende keine Spur. So lief Jürgen Wolf nach banger Eröffnungsphase erst im Endspiel zu gewohnter Form auf und sicherte den ersten halben Punkt. An Brett zwei drückte Thomas Bölke zwar von Anfang an auf die schwarze Stellung, aber Frank hielt mit allen Miiteln dagegen. Am Ende hieß es auch hier: Remis.

Für die Wende sorgte einmal mehr Constantin Vogel. Gekonnt drängte er seinen Gegner Zug um Zug zurück, eroberte schließlich einen Bauern und noch mehr Raum. Ohne jedes Gegenspiel gab Marth entnervt auf. 2:2 – Arolsen war wieder im Spiel. Doch die Achterbahnfahrt ging weiter. Emil Ackermann hatte am Damenflügel alles auf eine Karte gesetzt und dabei glatt seinen König vergessen. Der sah sich plötzlich einem unwiderstehlichen Mattangriff ausgesetzt – kein Entkommen möglich. Kaum hatte Ackermann seine Partie aufgegeben, da setzte Ersatzspieler Rudolph Beisinghof seinerseits zum großen Sturm an. Sein Freibauer auf f7 erwies sich als Pfahl im Fleische und konnte sich dank eines Springerschachs gewinnbringend zur Dame umwandeln. 3:3 – alles war wieder offen.

Es knisterte vor Spannung. Denn: Die beiden noch verbliebenen Partien waren alles andere als entschieden. Mannschaftsführer Hermann Henze hing lange am seidenen Faden. Ein Fehltritt und sein König wäre im Mattstrudel untergegangen. Doch Henze erwies sich als umsichtiger Kapitän und hielt in beiderseitiger Zeitnot das rettende Remis fest. So war es an Gerd Brückmann seinen Gegner in gewohnter Manier zu kneten. An allen Fronten völlig ohne Gegenspiel setzte Willich auf seine einzige Chance: Alles dicht machen. Und tatsächlich: Brückmann fand trotz aller Bemühungen einfach kein Durchkommen und willigte nach vier Stunden schließlich ins Remis ein. Kann Arolsen mit dem 4:4 zufrieden sein? Ja und nein. Einerseits: In Unterzahl nimmt man gegen die spielstarken Hersfelder gerne einen Punkt mit. Andererseits: In voller Besetzung wäre wahrscheinlich noch mehr drin gewesen.

SV Anderssen Arolsen 1 – SK Turm Bad Hersfeld 1 4:4

Schäfer, Paul – Keßler, Paul -:+
Boelke, Thomas – Frank, Wolfgang ½:½
Henze, Hermann-Josef – Schmidt, Markus ½:½
Vogel, Constantin – Marth, Jürgen 1:0
Wolf, Jürgen – Heisterhagen, Tilman ½:½
Brückmann, Gerd – Willich, Manfred ½:½
Ackermann, Emil – Schneider, Marcel 0:1
Beisinghoff, Rudolf – Schneider, Sabrina 1:0

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