2. Runde LK NORD 2011/2012
BAD AROLSEN/FULDA. Zitterpartie mit glücklichem Ausgang: Gegen Fulda 2 erspielt sich Arolsen ein hart umkämpftes 4:4 Unentschieden und bleibt weiter ohne Niederlage.
Mit zwei Ersatzspielern im Gepäck hatten die Residenzstädter ihre Reise nach Fulda angetreten. Denoch wollte Mannschaftsführer Hermann Henze „Mindestens einen Punkt holen“. Was vor Spielbeginn keiner ahnte: Ausgerechnet der kränkelnde Ersatzmann Harald Block sollte zum Retter in der Not avancieren.
Zwar agierten die Arolser zunächst an allen Brettern gewohnt kombinationsicher, doch wirklich zählbares sprang nicht heraus. So mühte sich Torsten Fankhaenel nach Kräften seine optisch bessere Stellung in einen vollen Punkt zu verwandeln. Leider vergeblich. Auch in der Partie am Spitzenbrett traf sich Paul Schäfer mit seinem Gegner auf Augenhöhe. Als keiner entscheidenden Vorteil verbuchen konnte, rauchte hier ebenfalls die Friedenspfeife.
Mit einer Bauernwalze schien Thomas Bölke den weißen Königsflügel förmlich zu überrollen. Doch zu früh gefreut: Mira Kierzek verteidigte sich umsichtig und der Angriff verpuffte – Remis. Dem Punktgewinn noch näher kam Jürgen Wolf. In einem fantastischen Mattangriff jagte er den schwarzen König über das halbe Brett. Der erwies sich wie durch ein Wunder als wahrer Entfesselungskünstler. Plötzlich kam der Angriff zum Erliegen und die Stellung verflachte – Remis. Das Glück des Tüchtigen hatte Constantin Vogel auf seiner Seite. Mit Zähigkeit und Geduld verteidigte er eine verloren geglaubte Partie, hielt den Wettkampf weiter offen. Die Vorentscheidung auf dem Brett wollte Mannschaftsführer Hermann Henze erzwingen. Vier Stunden knetete er seinen Gegner nach allen Regeln der Kunst. Ein Durchbruch wollte allerdings auch hier nicht gelingen und die Partie lief friedlich in den Remishafen ein.
Nachdem keiner der Stammspieler voll punkten konnte, war es also an den Ersatzspielern. Zum ungläubigen Erstaunen aller konnte Manfred Müller seine klar bessere Stellung nicht verwerten. Schlimmer noch: Er verlief sich im Variantengestrüpp und fand sich mit einem Mal auf verlorenem Posten. Schockstarre bei Arolsen. Denn auch Harald Block schien von einem Gewinn meilenweit entfernt zu sein. Als keiner mehr Böses ahnte holte der Arolser Haudegen wie aus dem Nichts zum Mattangriff aus. Die Folge: Zwei Züge später stellte Schiebelbein vor lauter Not glatt eine Figur ein. Block grübelte, sah und siegte zum rettenden 4:4.
SC Fulda 2 – SV Anderssen Arolsen 1 4:4
Haase – Schäfer ½:½
Kierzek – Bölke ½:½
Reh – Fankhaenel ½:½
Karassyk – Henze ½:½
Janusic – Wolf ½:½
Scholz – Vogel ½:½
Bernstein – Müller 1:0
Schiebelbein – Block 0:1